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Juli 2022

Employer Benefits

Wie die Zusammenarbeit weitergehen kann

Lesezeit: 9 Minuten

Titelbild Blog Employer Benefits

Homeoffice Rekord. Viele Unternehmen fordern Rückkehr.

Homeoffice, Remote arbeiten, Workcation. Buzzwords, die in den vergangen zwei Jahren nicht nur in Bewerbungsgesprächen deutlich mehr Aufmerksamkeit erhalten haben. Zuerst aufgrund der Pandemie, heute sind es die Sprit-Preise. Buzzwords, die beinahe nicht mehr als Employer Benefits gelten, sondern als Anforderungen der Bewerber an die Unternehmen. Die Definitionen der einzelnen Begriffe erspare ich Ihnen heute, da ich davon ausgehe, dass wohl jeder nach den Jahren 2020 und 2021 weiß, wovon ich hier spreche. Vielmehr will ich Ihnen heute einen Einblick geben, wie wir das bei Weder & Noch schon immer handhaben und was ich persönlich als Standortleitung in Hamburg davon halte.

Mein Start bei Weder & Noch: Homeoffice, Co-Working & Co.

Als ich im Jahr 2015 bei Weder & Noch als Social Media Managerin oder auch als erstes Weder & Noch Nordlicht angefangen habe (Stories von damals findet Sie unter Hafengeschichten), arbeitete ich von Tag 1 remote. Der Deal damals war mindestens 1 Woche pro Monat im Büro München zu verbringen. Die restliche Zeit konnte ich frei wählen, wo ich gerne arbeiten wollen würde.

Schnell war klar, für mich persönlich ist 100 % Homeoffice nichts. Daher haben wir mir einen Platz in einem Hamburger Co-Working-Space angemietet. Doch hier fanden des Öfteren Veranstaltungen statt, weshalb ich in Cafés auswich oder doch von zu Hause aus gearbeitet habe. Alles sehr flexibel, solang das Datenvolumen hielt oder eine ordentliche WLAN-Verbindung zur Verfügung stand.

Die monatlichen Besuche im bayerischen Büro fand ich persönlich nicht nur gut, um ein Wochenende dranzuhängen und Familie & Freunde zu besuchen, sondern auch um zum einen natürlich Kunden, die damals hauptsächlich aus Bayern kamen, persönlich zu sehen und vor allem im Büro den Weder & Noch Alltag mitzuerleben.

Lehrreiche Erfahrung: Mitarbeiter machen’s möglich

Was wir alle daraus lernen konnten ist, dass es viel mit Vertrauen und dem jeweiligen Mitarbeiter zu tun hat. Vertrauen einerseits vom Arbeitgeber gegenüber dem Arbeitnehmer und Disziplin und Selbstorganisation anderseits vom jeweiligen Mitarbeiter. Denn wenn wir mal ehrlich sind, ist es nicht immer einfach, jeden Tag aufzustehen und sich selbst zu motivieren, um den Tag mit dem üblichen Elan und Tatendrang zu starten, wenn man allein irgendwo sitzt.

Es fehlt das Rascheln der Kollegen, der Flurfunk und die gemeinsamen Späße zwischendurch, um dauerhaft kreativ zu bleiben. Und an anderen Tagen vergisst man die Zeit, arbeitet konzentriert und effektiv und weitaus mehr als die eigentlich geforderte Zeit. Wenn sich beides die Waage hält, ist das sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber in Ordnung. Das ist zumindest meine persönliche Erfahrung.

Wie gut oder schlecht das funktioniert, kann je nach Mitarbeiter sehr individuell und unterschiedlich sein. Denn in einem sind wir uns einig: Wenn du für etwas brennst, dann machst du das gerne und auch motiviert. Und wie brennt man für ein Unternehmen? Wir nennen das den Weder & Noch Spirit.

W&N Spirit – was ist das?

Mit dem Begriff bezeichnen wir kein besonderes Gefühl, welches es nur bei uns gibt. Wir verwenden den Ausdruck vielmehr, um die Identifikation mit dem Arbeitgeber und der Arbeit auszudrücken. Wer bei uns arbeitet, kenn den Satz bestimmt von unserem Inhaber Jo: „Wenn du in deinem Bett jede Nacht 8 Stunden schlecht schläfst, kaufst du dir irgendwann ein neues Bett. Das Gleiche sollte auch für deinen Job gelten.“

Und nein, wir suchen auch keine 24/7 Grinsekatzen. Aber Spaß bei der Arbeit wirkt sich selbstverständlich auch positiv für den Arbeitnehmer aus. Denn wenn sich der Arbeitnehmer täglich im Job quält, keinen Spaß an der Arbeit hat und diese ihm keine Erfüllung bietet, wirkt sich das auch zwangsläufig auf die Qualität der geleisteten Arbeit aus. Damit ist nicht gemeint, dass die Arbeit zu 100 % schlecht ist, aber dieser Mitarbeiter erfüllt nur seine Pflicht. Outside-the-box Denken und Kreativität in dem eigenen Bereich, alles was das Unternehmen als Ganzes nach vorne bringt – Fehlanzeige. Wenn allerdings der Mitarbeiter gerne zur Arbeit geht, sich mit dem Unternehmen identifizieren kann, dann profitiert nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch der Arbeitgeber davon.

Spirit? Wie schaffe ich diese?

Wir sind der Meinung, das höchste Gut jedes Unternehmens sind die Mitarbeiter; natürlich betrifft dies Unternehmen in der Dienstleisterbranche noch mehr. Dennoch lassen es viele Unternehmen die Mitarbeiter nicht spüren oder validieren dies nur mit Boni zum Jahresende. Und ja, Geld ist schön, aber ist es a) vergänglich und daher b) schnell vergessen.

Was jedoch lange in Erinnerung bleibt, sind gemeinsame Erlebnisse. Denn von der gemeinsamen Erinnerung als Team zerrt jeder Einzelne lange. Aufwendig, kostenintensiv und zeitraubend? Nein! Bei Weder & Noch finden zumeist zwei größere Events im Jahr statt, bei dem das gesamte Team zusammenkommt: Unsere Weihnachtsfeier, die traditionell im Januar in einer der drei Standort-Städten stattfindet und ein Event im (Spät-) Sommer (bis 2018 z.B. das Oktoberfest und im Jahr 2019 ein Wochenende auf Mallorca). Zumeist, weil das natürlich die letzten beiden Jahre alles nicht möglich war.

So fand die Weihnachtsfeier für 2020 erst im September 2021 statt, denn das gemeinsame Miteinander an einem Ort ist hierfür beinahe unabdingbar in dem sonst so digitalen Alltag. Und wenn das nicht möglich ist? Wenn Mitarbeiter remote von überall oder immer noch im Homeoffice sind? Ehrlich: Auch wir haben die letzten beiden Jahre nicht immer alles richtig gemacht. Aber was heißt das schon? Wir haben gelernt, uns mit unseren Mitarbeitern mitzuentwickeln und das Feedback in die Unternehmenskultur einfließen zu lassen. Denn Sie erinnern sich: Mitarbeiter = höchstes Gut?!

Deshalb sollten Sie Schlüsselpersonen finden, die den Spirit leben. Optimalerweise haben diese eine Führungsposition und motivieren das gesamte Team zum „Mitlaufen“. Denn Spirit kann ansteckender als jede Krankheit sein, versprochen. Und natürlich hilft auch die ein oder andere Alternative zum Live-Event (z.B. Digitaler Thirsty Thursday).

Spirit Check & nun?

Wenn jeder einzelne Arbeitnehmer diesen Spirit spürt und lebt, dann kann der Arbeitgeber auch darauf vertrauen, dass egal wo der Mitarbeiter sitzt, die Arbeit qualitativ und quantitativ gleichbleibend ist. Nein, oftmals sogar noch besser. Denn gibt man als Arbeitnehmer seinen Mitarbeitern Freiheit und Vertrauen und natürlich die nötige Infrastruktur, können nur beide Seiten davon profitieren. Und zeitgleich stärkt das wiederum den Spirit.

Was bietet nun Weder & Noch?

Homeoffice und Remotes Arbeiten waren bei uns schon immer möglich, auch ist, dank der Standortaufteilung, die Infrastruktur schon gegeben. Manche Mitarbeiter nutzen feste Tage im Homeoffice, manche nur dann, wenn mal wieder der Handwerker zwischen 08:00 Uhr und 16:00 Uhr kommt und andere dann, wenn sie besonders konzentriert arbeiten müssen.

Den Großteil der Zeit verbringen aber alle Mitarbeiter im Büro. Nicht weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Wir gehen sogar noch einen Schritt weiter: Im November 2021 starteten wir mit dem Konzept der Vertrauensarbeitszeit. Das ist für eine Agentur, die ihre Dienstleistung in Stunden verkauft, etwas ungewöhnlich, aber bei uns funktioniert es gut.

Vor einigen Monaten testeten wir gemeinsam das Thema Workation. Als das grau-in-grau in Deutschland nicht mehr auszuhalten war, die Laune schlecht und die Motivation im Keller, gings für einige Mitarbeiter nach Mallorca. Für eine Woche wurde eine Finca auf Mallorca zur Verfügung gestellt und alle Mitarbeiter, die mitwollten, konnten von dort aus für die gesamte Zeit oder auch nur für ein paar Tage arbeiten. Resultat: Auch wenn die WLAN-Verbindung besser hätte sein können, hat es mit der Arbeit super geklappt und einen positiven Beitrag fürs Teambuilding geleistet:

  • Bessere Laune und mehr Motivation bei Sonne (auch wenn es „nur“ 15 °C waren).
  • Effektivere Arbeit durch den gemeinsamen Austausch bzw. das vor Ort zusammenarbeiten
  • Kennenlernen von neuen Kollegen aus anderen Standorten
  • W&N Spirit Booster

Auch wenn ich persönlich für mich festgestellt habe, dass es für mich nichts ist, funktioniert es und wird künftig Mitarbeitern angeboten.

Was ist nun das Learning daraus?

Wenn Sie den bisherigen Text aufmerksam gelesen haben, haben Sie wahrscheinlich schon Ihre Schlüsse daraus gezogen. Dabei geht es mir nicht darum, dass wir als Best Practice Beispiel dienen wollen, denn auch wir haben so einige Dinge getestet, die nicht funktioniert haben. Es geht mir vielmehr darum, neu zu denken, nicht immer auf alt-bewährtes zu setzen oder nur das Branchenübliche zu machen. Aber es lässt sich in drei Punkte zusammenfassen:

1. Hören Sie Ihren Mitarbeitern zu

Wir alle sind Gewohnheitstiere. Wir sind es seit Jahren gewohnt, dass die Dinge so laufen wie sie eben laufen. Aber dann bleibt man stehen. Daher geben Sie Mitarbeitern und vor allem neuen Mitarbeitern, die Möglichkeit Ihr Feedback, Ihre Ideen und Ihre Wünsche zu präsentieren. Bieten Sie beispielsweise eine offene Gesprächsrunde zum Thema Strategie und Zusammenarbeit an. Jeder darf daran teilnehmen und mitgestalten. Dabei haben wir festgestellt, dass der Druck bei der Zeiterfassung bei vielen Mitarbeitern zu Stress führt und daher zu weniger Effizienz. Dadurch kamen wir beispielsweise zur Vertrauensarbeitszeit.

2. Vertrauen gegenüber Mitarbeiter

Ihre Mitarbeiter sind für den Erfolg Ihres Unternehmens maßgeblich verantwortlich. Sie haben jeden einzelnen auserwählt und eingestellt, damit Ihr Team bzw. Unternehmen erfolgreich ist. Warum sollten Sie Ihren Mitarbeitern nun nicht zutrauen, dass sie die Arbeit auch außerhalb des Büros gut machen? Wenn das der Fall ist, dann stimmt meistens das Arbeitsverhältnis nicht. Denn wenn Sie mit der Arbeit des Arbeitnehmers im Büro zufrieden sind, sind Sie es auch im Homeoffice, Workaction oder sonst wo. Wenn dem nicht so ist, dann sollte man hinterfragen warum. Denn der Arbeitsort entscheidet meiner Meinung nach nicht über die Qualität der Arbeit.

3. Probieren Sie es einfach aus

Die beiden oberen Punkte sind erfüllt und Sie haben eine Liste an Wünschen, Anregungen und Feedback? Dann probieren Sie es doch einfach mal für eine begrenzte Zeit aus. Kommunizieren Sie es offen und laden Sie zu einer Feedback-Runde nach der Probephase ein. Was ist gut gelaufen, was nicht? Wie machen wir weiter? Und schon sind wir wieder bei Punkt eins.

Fazit: Employer Benefits

All diese Punkte werden Mitarbeiter mehr an Ihr Unternehmen binden, wodurch wiederum auch der Team-Spirit steigt. Und eins sollten Sie sich merken: Spirit ist das Wichtigste! Wobei ich zuletzt für alle Arbeitnehmer erwähnen möchte, dass meiner Meinung nach der Spirit erstmal vor Ort im Team erlebt und inhaliert werden muss, bevor dieser überall versprüht werden kann. 😉

steffi k

Hey,

mein Name ist Steffi und ich bin bei Weder & Noch im Bereich Account- und Projektmanagement & Head of Social Media tätig. Ich freue mich über Feedback oder Ihre Kontaktaufnahme. Wenn Sie mehr über uns als Agentur erfahren wollen, werfen Sie doch einen Blick auf unsere Seite.