Juten Morjen, Servus und Tach!
Da hädd ich fei an Herzkaschber kriegt. – Ich muss jetze uffe Kleeche. – Du kannsch mer mol de Buggl nunner rudsche, Lumpeseggler! – Joa freilich, Depp, damischer! – Klei mi an Mors. Alles verstanden? Ein kleiner Schwenk zum Thema Dialekt.
Von Fleischpflanzerl bis Semmeln
Dialekte begleiten einen durch das alltägliche Leben wie das Frühstück am Morgen. Bei uns sogar besonders. Denn es fängt schon an, wenn die Kollegen aus Hamburg mit den Kollegen aus München telefonieren. Sätze wie „Griaß di, konnst du nachher mal oruafa?“, „Moin, klar, dat mach ich!“, sind da vollkommen normal. Hingegen kann das bei anderen für Unverständlichkeiten sorgen. Vor allem bei Besuchen in anderen Bundesländern.
Einmal kam mich ein Freund aus Dortmund bei mir in Bayern besuchen. Da gingen wir zum Bäcker. Im Laden angekommen wollte er ein Brötchen mit Frikadelle bestellen. „Hallo! Ich hätte gerne ein Brötchen mit einer Frikadelle“. Auf der anderen Thekenseite wurde es ganz still. Die Verkäuferin schaute verwirrt und gab ihm zu verstehen, dass sie nicht wüsste, was er damit meinte. Somit erklärte er ihr die Bedeutung von „Brötchen“. In Bayern heißt das nämlich Semmel.
Nachdem sie endlich verstand, was das bedeutete, versuchte er ihr nun das Wort „Frikadelle“ zu erklären. Dies tat er mit Händen und Füßen, aber zu einem wirklichen Ergebnis führte das nicht. Also entschied sich der Dortmunder für eine sinnvollere Variante. „OK Google, wie nennt man eine Frikadelle auf bairisch? “, „In Bayern kennt man die Frikadelle als ‚Fleischpflanzerl’“. Die Verkäuferin wirkte erleichtert. „Ach, des meina Sie! Mach i eana.“. Wieder was dazugelernt!
Dialekt: die allbekannte Mundart
Das Wort Dialekt, auch „Mundart“ genannt, stammt ursprünglich aus dem Griechischem und bedeutet „Gespräch und Redeweise von Gruppen“ und bezeichnet eine lokale oder regionale Sprachvarietät. Dialekte unterscheiden sich voneinander in Aussprache, Grammatik oder auch Satzbau. Sie sind nicht zu verwechseln mit dem Akzent. Ein Akzent bezieht sich lediglich auf eine Charakterisierung der Aussprache und nicht auf das Wort selbst oder den Satzbau.
Heute zählt man innerhalb Deutschlands 16 größere Dialektverbände, dazu gehören unter anderem bairisch, obersächsisch, ostfränkisch, rheinfränkisch, westfälisch, ostwestfälisch und nordniederdeutsch, die jeweils Übergangsgebiete mit Mischformen haben und örtlich abhängig mehr oder weniger stark ausgeprägt sind.
Die Menschen auf dem Land sprechen häufiger Dialekt als in der Stadt. Wiederum sind Dialektsprecher in allen sozialen Schichten zu finden oder anders ausgedrückt: Dialekt sprechen ist an kein Bildungsniveau geknüpft.
Wie heißt’n sowas?
Jetzt geht’s ans Eingemachte! Ein paar coole Beispiele von witzigen Ausdrücken findet ihr in unserer kleinen „Wie heißt’n sowas?“-Liste. Viel Spaß!
Norddeutsch
angeschickert = angetrunken
gnadderig, gnaddelig = schlecht gelaunt
Peterwagen = Polizeiauto
Tö = WC
Fränkisch
auswäddicher = nicht-franke
Badscherla = Kinderhände
Gschmarre = Unsinn
Hundsfodzn = Kleinigkeit
Bairisch
schiach = nicht so schön
Noagal = letzter Schluck eines Getränkes
Tschampsterer = Aufreisser, Macho
Spezl = Kumpel
Berlinerisch
picheln = viel alkohol trinken
Pillabrause = abgestandenes Getränk
Rentnerporsche = Einkaufstrolley
Rotzbremse = Oberlippenbart
Na, alles verstanden? Wir auch nicht, Spaß macht’s uns trotzdem! Somit: Auf Wiedaschaung und Tschüss! Sie sehen wir sind breit aufgestellt und unterstützen Sie gerne bei Ihrem Vorhaben – wir verstehen Sie garantiert. Kontaktieren Sie uns gerne jederzeit.