Blog Marketing Wie sprechen wir miteinander?

Mai 2020

Wie sprechen wir miteinander?

Worauf kommt es an?

Lesezeit: 5 Minuten

Business Unterhaltung

Erfolg durch die richtige Kommunikation

Vier Wochen sind seit dem Termin vergangen, Matthias wundert sich: „Der Termin ist doch gut verlaufen, die Kommunikation war sehr angenehm, sogar fast zugesagt hatte ihm Herr Müller im Termin. Diesen Riesenauftrag an Land zu ziehen würde ihm und der Firma guttun. Ob vielleicht etwas anderes dahintersteckt?“. Matthias erinnert sich an das Ende der Besprechung zurück. Herr Müller streckte ihm die Hand entgegen, und sagt mit abgeklärter Stimme, „Vielen Dank Matthias. Sicher, dass Sie dieser Auftrag nicht stresst?“. Und er antwortete: “Klar, Sie können sich voll und ganz auf uns verlassen!“

Herr Müller hat in der Zwischenzeit den Auftrag anders vergeben und schreibt Absagen. Als er sich an das Gespräch zurückerinnert, wundert er sich warum er sich nicht für Matthias entschieden hatte. Seine Präsentation war top und professionell wirkte er auch. Doch als er sich genauer zurück erinnerte gab es doch ein kleines Detail: „Vielen Dank Matthias. Sicher, dass Sie dieser Auftrag nicht stresst?“. Und er antwortete: „Klar, Sie können sich voll und ganz auf uns verlassen!“ Zurückhaltend, still und sogar ein wenig ängstlich hatte Herr Müller Matthias in Erinnerung. „So jemand kann uns nicht vertreten“, dachte er sich und schrieb weiter an seiner Absage an Matthias.

Inhalt oder der Ton, was macht eigentlich die Musik?

Oft kommt es gar nicht einmal so sehr darauf an, was gesagt wird, sondern vielmehr wie etwas gesagt wird. Je dominanter sich eine Person fühlt, desto tiefer ist seine Stimme tendenziell. Eine Person, die annimmt, dass andere Menschen ihre Meinung schätzen und zu ihr aufsehen, spricht daher grundsätzlich gleichmäßig und laut. Dies signalisiert Ruhe und Kontrolle über eine vermeintliche Situation. Eine höhere Stimme gilt konträr dazu als Zeichen der Ergebenheit. Besonders in Vertragsverhandlungen ist es wichtig, sich auf Augenhöhe zu präsentieren und auf dieser zu kommunizieren.

Da Matthias sich selbst in dieser Geschichte mit geringerer Kompetenz betrachtet hatte als er mit Herr Müller von dem großen internationalen Unternehmen gesprochen hat, hat er ihm unterbewusst mit höherer Stimme geantwortet. Diese Selbstreduzierung hat Matthias um seinen Auftrag gebracht. Man denkt nun, dass wenn man mit einer Person mit einem hohem sozialem Status, leiser und abgeklärter sprechen sollte. Dies ist allerdings nur bedingt richtig. Denn die eigene Einschätzung übernimmt hier eine wichtige Rolle.

Wer genau weiß was er selbst gut kann, wird dies auch im Gespräch vermitteln können. Genau so können kompetente Partner und Vertrauenspersonen ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstdarstellung erhöhen und verbessern. Speziell mit unserer Stimme senden wir immer stark unterschwellige Botschaften aus. Diese können ein Bild von Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit hervorrufen, aber auch Misstrauen erwecken.

Training der Stimme – ein gutes Investment?

Gesprächspartner mit einer positiven Stimmlage, einem angenehmen Timbre, haben es de facto leichter, ihre Ziele zu erreichen. Eine gut modulierte, wohlklingende Stimme weckt Sympathie, findet besser Zuhörer und macht diese aufgeschlossener für Argumente. Darüber hinaus – auch das ist kein zu unterschätzender Faktor – verleiht eine angenehme Stimme dem Redner selbst größere Sicherheit. Ein Redner, dem die Stimme versagt, wird schnell unsicher und nervös (was sich dann auch auf die Zuhörer überträgt).

Einem Redner, der sich auf seine Stimmkraft verlassen kann, steigert seine Souveränität und erzielt so eine optimalere Wirkung bei Gesprächspartnern. Es gibt keinen Schauspieler, natürlich keinen Sänger und keinen Nachrichten- oder Rundfunksprecher, für den ein Stimmtraining nicht obligatorisch ist. Doch ist eine trainierte Stimme ist auch für viele andere Berufe essentiell. Jeder der im Beruf viel kommunizieren muss und wichtige Gespräche und Verhandlungen zu führen hat, ist tagtäglich auf seine Stimme angewiesen. Dennoch bleibt die Stimme selbst häufig unser ungepflegtester Ausdruckskanal in jeder Kommunikation.

Verbale und nonverbale Kommunikation

Signale des Körpers und die Wahrnehmung des sozialen Status haben Auswirkungen auf nahezu alle menschlichen Interaktionen. Von morphologischen Charakteristika wie der Gesichtsform bis zur Körperhaltung, das Nutzen einer speziellen Sprache, dem Gesichtsausdruck oder der Stimme. All dies beeinflusst unterbewusst unser Verhalten. Wie Paul Watzlawick schon Ende der 1960er Jahre es als eins seiner fünf Axiome der Kommunikation formuliert hatte: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Denn jede Kommunikation ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man auch nicht nicht kommunizieren.

Jede Kommunikation beinhaltet nicht nur die Stimme und die Wörter selbst, sondern auch alle paralinguistischen Phänomene wie Tonfall, Schnelligkeit oder Langsamkeit der Sprache, Pausen, Lachen und Seufzen oder auch die Körperhaltung, Ausdrucksbewegungen wie Gestik, Mimik oder Proxemik (Körpersprache) usw. – also Verhalten jeder Art.

Dadurch bedingt gibt es keine reine informative Kommunikation. Jede informative Äußerung enthält auch immer gleichzeitig eine Beziehungsaussage. Der Inhaltsaspekt erhält die Aufgabe Informationen zu vermitteln und der Beziehungsaspekt gibt dabei Aufschluss darüber, wie die Beziehung vom Empfänger aufgefasst wird.

Capisci: Italienisches Zeichen

Was hilft nun wirklich in der Kommunikation?

Tatsächlich sprechen viele Menschen mit einer verzerrten Version ihrer wahren Stimme. Entweder haben sie es nie gelernt, richtig und mühelos zu sprechen oder aber Stress, Überarbeitung und Ängste sorgen dafür, dass die Stimme im Laufe der Zeit eine unvorteilhafte Wandlung vollzieht.

Hätte Matthias zuvor im Gespräch Unterstützung von seinen Kollegen, einem Sprachtrainer und einer Agentur bekommen, wäre sein Stresslevel sehr wahrscheinlich niedriger gewesen und seine Stimme somit auch abgeklärter. Besonders da starker Termin- und Leistungsdruck, sowie die gleichzeitige Betreuung von verschiedenen Arbeiten die Hauptstressfaktoren der Deutschen sind. Letztendlich lässt sich sagen, dass mit einer effizienten Stimme, einer abgestimmten Mimik, Gestik und Proxemik in jeder Kommunikation erstaunliche Erfolge erzielt werden können, wenn diese zum wohlklingenden Instrument wird, mit dem wir unsere rhetorischen Fähigkeiten eindrucksvoll klingen lassen.

Wenn Sie sich nun angesprochen fühlen oder denken das in ihnen noch ungenutztes Potenzial steckt, dann kontaktieren Sie uns gerne jederzeit. Als Kommunikationsagentur bieten wir Ihnen ein ganzheitliches Angebot an – und dazu gehören selbstverständlich auch ein Rhetorik-Training in dem wir Ihnen zahlreiche Tipps, Tricks und Kniffe persönlich näherbringen und von denen Sie bei Ihrem nächsten Kundentermin profitieren können. Denn wie heißt es so schön: Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.

Clemens Bergbauer Junior Projektmanager Teammitglied Muenchen

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mein Name ist Clemens und ich bin bei Weder & Noch im Bereich Account- und Projektmanagement tätig. Ich freue mich über Feedback oder Ihre Kontaktaufnahme. Wenn Sie mehr über uns als Agentur erfahren wollen, werfen Sie doch einen Blick auf unsere Seite.