Wie steht es um die Solidarität in der heutigen Zeit?
Gerade in der aktuellen Zeit stellt sich häufiger die Frage, ob es die Begriffe „Sozial“ und „Solidarität“ noch in unseren Sprachgebrauch schaffen bzw. schaffen sollten. Der Homo Oeconomicus – also ein Mensch der in erster Linie an sich selbst denkt – ist ja mittlerweile keine Neuerung mehr für uns. Das ein Mensch als erstes an sich selbst denkt ist generell ja auch nichts Schlimmes und hat auch etwas mit Selbsterhalt zu tun.
Doch was bedeuten Begriffe wie sozial und solidarisch eigentlich?
Hier muss ich Sie vorwarnen, dies wird kein fachlich absolut korrekter Artikel. Der Autor hat Betriebswirtschaftslehre studiert und nicht Sozialkunde, somit ist sein Wissen etwas limitiert. Das Thema beschäftigt ihn nur aktuell zum wiederholten Male verstärkt.
Sozial
Der Begriff Sozial kommt aus dem (Überraschung) lateinischen und wird meist als Synonym für „gesellschaftlich“ verwendet. Im Übertragenen bedeutet dies so viel wie gemeinnützig, hilfsbereit oder barmherzig. Es soll ja sogar Parteien mit exakt diesem Wort im Namen geben.
Solidarisch
Der Begriff der Solidarität bzw. sich etwas oder jemandem gegenüber solidarisch zu verhalten kommt vom lateinischen Begriff „solidus“ was übersetzt so viel bedeutet wie gediegen, echt oder fest. Er beschreibt eine Haltung des Zusammenhalts zwischen gleichgesinnten oder gleichgestellten Individuen egal ob dies auf die Einstellung, einen Ort, eine Gemeinschaft oder auch etwas anderes verbindendes bezieht.
Was hat Solidarität jetzt mit diesem Blog zu tun?
Generell leben wir ja in einem „Sozialstaat“ dies bedeutet für mich stark vereinfacht betrachtet, schützt die Schwachen und bekommt Hilfe von den Starken, wenn ihr selbst schwach seid. Wie man letztlich schwach definiert, ist Ansichtssache. Solidarisch sollte man sich seinen Mitmenschen grundsätzlich gegenüber verhalten, wenn diese Hilfe benötigen.
Hier fällt mir eigentlich ein schönes aktuelles Beispiel ein, wo dies seit einem Jahr teils sehr gut, teils auch eher weniger gut funktioniert. Wir befinden uns (Vorsicht große Überraschung) aktuell in einer Pandemie. Hier schützen die Jüngeren bzw. die Gesunden die Älteren und Kranken seit über einem Jahr, indem sie den Verzicht auf ihr normales Leben ausüben.
Dies ist für mich der Inbegriff von Solidarität und Sozialstaat, wie ich ihn in meinem Leben bisher erleben durfte. Das macht mich durchaus auch stolz in den meisten Situationen, dass Deutschland hier trotz all dem üblichen Gejammer und der paar Idioten so gut agiert auf menschlicher Ebene. Teils funktioniert dies allerdings auch nicht so gut. Um hier ein paar negative Beispiele zu bemühen:
- Maskenskandal
- Privatpartys
- Impfdrängler*innen
- Profifußball (nicht die Superleague, wobei die auch ein super Beispiel ist)
- Astra Zeneca Verweigerer/Verweigerinnen (Im Alter 60+)
- Unterschiede zwischen Unternehmen und dem Privatleben bei Beschränkungen
- Schwurbler bzw. Freidenker
Was soll man nun mit diesen Fällen machen?
Diese Frage stellt sich nicht nur pandemisch aktuell vermehrt. Es ist auch die Frage einer Gesellschaft, die im kontinuierlichen Wandel verpasst hat, sich selbst zu hinterfragen. Auch diesen Wandel einmal aktiv mitzugestalten bzw. proaktiv vorantreiben. Etwas Resilienz zu üben und generell die persönlichen Bedürfnisse nicht an Position 1 zu stellen. Wenn Sie mehr zum Thema Resilienz erfahren möchten, haben wir hier einen sehr interessanten Artikel.
Wer ist nun in der Verantwortung für mehr Solidarität?
Ist es die Aufgabe des Staates und somit der Politiker mit Hilfe von Gesetzen, die Lücken im System zu schließen und ist an den Lehrern unserer Gesellschaft, dies der neuen Generation näher zu bringen? Dies wäre wohl zu einfach. Generell sollten wir uns alle wieder etwas Zeit nehmen und unsere Einstellung hinterfragen und versuchen das Beste für die Allgemeinheit zu suchen und nicht rein egoistisch zu agieren und stetig das letzte Stück Kuchen zu essen, ohne es vielleicht doch vorab jemand anderem anzubieten der dies nötiger hat.
Leider ist dieses Thema, auf diese kleine Anzahl an Wörtern nicht angemessen zu erörtern und es wäre auch falsch hier mit dem Finger auf andere zu zeigen. Resilienz und sich selbst zu hinterfragen ist die einzig passende Antwort. Eine Veränderung in der Gesellschaft können wir schlicht nicht alleine hinbekommen. Wir müssen sie ständig einfordern und Veränderungen gegenüber positiv eingestellt sein. Dies nimmt sicherlich im Alter ab, dies darf aber keine Ausrede sein.