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Juli 2021

Social Media

Fluch und Segen?

Lesezeit: 3 Minuten

Frau mit Handy und Social Media App

Social Media – ein zweischneidiges Schwert?

Die sozialen Medien sind ein Sprachrohr in die Welt, für Jedermann. In den frühen 2000er Jahren stand Social Media in den Startlöchern und befeuerte die Hoffnung auf mehr Demokratie und politische Teilhabe – der Wunsch nach direktem Austausch wuchs zusehends.

Mittlerweile ist der Einfluss der sozialen Medien jedoch weit über das hinausgegangen, als das, was man sich vor 15 Jahren hätte vorstellen können. Eine Person, die dies besonders für sich ausgenutzt hat, ist der ehemalige US-Präsident Donald Trump. Was die sozialen Medien von den klassischen Medien unterscheidet und welche Problematik damit einhergeht, erfahren Sie in diesem Blog.

Der Unterschied zwischen Social Media und den klassischen Medien

Beginnen wir das Thema mit einer einfachen Frage: Haben Sie in den sozialen Medien schon mal einen Kommentar gelesen, der fern von jedem sprachlichen Stil und/oder einfach nur beleidigend war? Die Antwort lautet vermutlich JA.

Die sozialen Medien leben davon, dass alle teilhaben können: Jeder Mensch kann sich dort anmelden und unabhängig von irgendeiner Kontrolle oder jeglichem persönlichen Wissenstand seine Meinung verbreiten. Ohne größere Kontrollen kann mehr oder weniger erstmal jeder beliebige Inhalt veröffentlicht werden. Und genauso geschieht es auf Facebook und Co. Das Phänomen der sich so schnell verbreitenden Meinungen ohne wissenschaftlichen Hintergrund oder mit schlichtweg falschen Informationen, wird seit einigen Jahren als „Fake News“ bezeichnet.

Hat im Netz Recht wer am lautesten schreien kann?

Auch der Bundesverfassungsrichter und Ministerpräsident a.D. Peter Müller äußert sich dazu. Er sieht eine Gefahr in der Einseitigkeit der Diskussion, die auf den sozialen Netzwerken stattfinden: „Demokratie lebt vom Diskurs sowie vom Austausch unterschiedlicher Meinungen“ so Müller (vgl. Klein, Thorsten; 2019, Link).

In den klassischen Medien finde dies regelmäßig statt, da dort unterschiedliche Meinungen kontrolliert dargestellt würden. In den sozialen Medien hingegen dränge sich der Eindruck auf, dass im Netz Recht hat, wer am lautesten schreien könne, beschreibt Müller. Da viele Menschen anstatt auf klassische Medien, mittlerweile auf die sozialen Medien zurückgreifen, lesen diese dort schlicht Meinungen von Einzelpersonen ohne repräsentative Relevanz und Basis.

Denn Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht. Durch die fehlende Kontrolle und Repräsentativität in den sozialen Medien entsteht bei vielen ein verzerrtes Bild der Realität. Der Problematik dieser einseitigen Meinungsbildung folgt die Gefahr der Manipulation.

Neon Schild mit Megafon und Sprechblasen

Das Beispiel Donald Trump

Ein Beispiel für den Einfluss, den die sozialen Medien auf die breite Masse haben, ist an Donald Trumps Öffentlichkeitsarbeit zu sehen. Trump hat primär auf dem sozialen Netzwerk Twitter seine Meinung kundgetan. In seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 hat er übrigens die unfassbare Menge von 23.858 Tweets abgesetzt (vgl. Medium; 2020, Link). Von Drohungen über Beleidigungen bis zu Falschaussagen, Trump wusste seinen Einfluss in den sozialen Netzwerken zu nutzen – ohne Filter, Kontrolle oder eigenem Wissen. Fast 89 Millionen Menschen folgten dem damaligen US-Präsidenten dort. Kein anderer Staats- und Regierungschef kam auch nur annähernd auf diese Anzahl an Followern (vgl. twiplomacy; 2020, Link).

Die Diskussion, über Macht und Gefahren, die durch Social Media entstehen, wurde am 06.01.2021 neu entfacht. Donald Trump rief zuerst in einer Rede zur Stürmung des US-Kapitols in Washington auf. Daraufhin befeuerte er diese Idee weiterhin auf Twitter – einige seiner Sympathisanten und Followern folgten den Anweisungen. Twitter reagierte und sperrte zuerst seine Tweets und daraufhin auch seinen gesamten Account (vgl. Digitale fünfte Gewalt im Staat; 2021, Link).

Ist Social Media eine Gefahr für die Demokratie?

Kontrovers diskutiert wird deshalb die Frage, wie gehen wir mit Machtmissbrauch in den sozialen Medien um? Die sozialen Medien bieten so viele Möglichkeiten sowie immer neue und innovative Wege der Kommunikation. Die positiven Möglichkeiten, die wir durch die sozialen Medien haben, sind enorm und sollten genutzt werden.

Es ist eine Debatte zwischen Meinungsfreiheit und Anstiftungen zu Gewalt, wie im Beispiel von Trump. Die obige Frage kann daher nicht so leicht und einfach beantwortet werden. Eines ist allerdings unbestritten, die sozialen Medien wachsen rasant und erfordern daher einen professionellen Umgang mit ihnen.

steffi k

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mein Name ist Steffi und ich bin bei Weder & Noch im Bereich Account- und Projektmanagement & Head of Social Media tätig. Ich freue mich über Feedback oder Ihre Kontaktaufnahme. Wenn Sie mehr über uns als Agentur erfahren wollen, werfen Sie doch einen Blick auf unsere Seite.