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Mai 2022

Risographie

Das Druckverfahren mit dem Vintage-Look

Lesezeit: 3 Minuten

Risographie

Die Vintage-Drucktechnik

Kennen Sie Risographie? Das Druckverfahren aus den 1980er-Jahren, das es Ihnen ermöglicht, billiger und schneller zu drucken und hervorragende Druckergebnisse im Vintage-Look zu erhalten? Nein? Dann wird’s aber Zeit …

Riso … was?

Das Wort „Riso“ bedeutet auf Japanisch „ideal“. Das Hochgeschwindigkeitsdruckverfahren für ebene und durchgehende Oberflächen wurde von der Riso-Kagaku-Corporation entwickelt und initial hauptsächlich für die Herstellung großer Druckauflagen und Fotokopien verwendet. Wahrscheinlich wird ein Risograph deshalb auch als „Druckerduplizierer“ bezeichnet. Für den Druckvorgang werden monochrome Tinten wie Neonpink und Orange, Gold, Lila, Gelb, Schwarz und Türkis verwendet. Die Tinte ist jedenfalls transparent, was es ermöglicht, eine Farbe mit einer anderen zu überdrucken und dadurch eine dritte Farbe zu erschaffen.

Was das Betriebssystem eines Risographen angeht, könnte das Gerät mit einem Fotokopierer oder Siebdrucker verwandt sein. Einer der großen Vorteile des Risographen ist es jedoch, dass für den Druck weder viel Zeit noch unnötig viele Ressourcen investiert werden müssen. Durch die – wie wir finden – schicken „Unvollkommenheiten“ wirkt das Ergebnis schließlich handgemacht.

Und wie genau soll das funktionieren?

Mit dem Dateiversandt an den Drucker erstellt die Maschine eine Schablone, die anschließend um einen eingefärbten Zylinder gewickelt wird. Dieser beginnt sich zu drehen, wobei die Tinte die perforierte Schablone durchdringt und sich auf dem Papierbogen absetzt. Wie beim Siebdruck wird bei diesem Verfahren jeweils eine Farbe gedruckt. Ein zwei- oder mehrfarbiges Bild erfordert deshalb mehrere Durchgänge derselben Papierbögen, wobei der Zylinder für jede Farbe ausgetauscht werden. Anschließend muss der Druck einige Stunden trocknen.

Der Risograph kann auf einer Vielzahl von Dokumenten und Größen drucken, solange die Papiere unbeschichtet sind. Es existiert bei diesem Druckverfahren kein Farbsystem wie Pantone, es sind jedoch mehr oder weniger genaue Entsprechungen möglich. Außerdem können die gedruckten Farben je nach verwendetem Papier und Deckkraft variieren.

Must-haves für den Druck

  • Für jede Farbe müssen mehrere einzelne digitale Dokumente erstellt werden – in Graustufen oder mit Farbseparation.
  • Der Druck sollte auf Papier in der Größe von A4 oder A3 passen. Manche Druckereien führen auch andere Formate.
  • Das Papiergewicht sollte zwischen 50 und 210 g liegen. Um einen ungleichmäßigen Tintenaufbau, Flecken oder einen Papierstau zu vermeiden, sollte auf große Tintenmassen verzichtet werden.

No Data, no Party.

Dateien, die von einer Druckerei gedruckt werden sollen, müssen im PDF-, JPEG-, Illustrator- oder InDesign-Format vorliegen. Außerdem wichtig: Text muss als Pfad angelegt, Bilder eingebettet und in Graustufen abgespeichert werden. Wie bereits erwähnt, müssen Farben in verschiedene Ebenen aufgeteilt werden. Wenn Ihre Datei große Tintenbereiche enthält, sollte das Schwarz eine Deckkraft von 90 % haben – durch häufigeren Durchlauf des Papierbogens kann ein Papierstau vermieden werden.

Sie wollen mehr über diese fancy Drucktechnik erfahren? Das Buch „No magic in Riso“, von O.OO Design & Risograph entführt Sie in die Welt der Risographie. Und am Schluss wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Experimentieren und beim Erstellen einzigartiger und origineller Stücke! Go Ahead!

 

Bilder © www.metapaper.io / © superkolor.de

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