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August 2017

#norealityneeded

Digitalisierung: Brauchen wir das echte Leben überhaupt noch?

Lesezeit: 4 Minuten

Abstrakte blaue Datenwelle

Ein Leben im Spagat zwischen echter und virtueller Realität!

Jetzt sind wir doch mal ehrlich. Im Prinzip ist die echte Realität, so wie wir sie noch von vor 10 Jahren kennen, heutzutage durch die Errungenschaften der Digitalisierung eigentlich nur noch überflüssig und mit eher größerem Aufwand verbunden. Klar, jetzt kommt es natürlich auch darauf an, wie man diesen Begriff definiert.

Vertraut man den meist inhaltlich seriösen Internetbeiträgen, beschreibt die Realität– oder auch Wirklichkeit, Gegebenheit, tatsächliche Lage…und und und genannt – auf der einen Seite alles, was keine Illusion oder Einbildung einer Person ist. Auf der anderen Seite ist natürlich alles real, was angefasst, gerochen und mit eigenen Augen gesehen werden kann.

Aber warum ist die echte Realität mit Aufwand verbunden?

Man stelle sich folgendes Szenario vor: Es ist ein Sonntagmorgen um viertel nach zwölf. Der Schädel brummt. Die Beine fühlen sich an, als hätte man eben einen knapp über 42 km langen Marathonlauf überlebt und die völlig überforderte Person im Spiegelbild könnte nicht einmal der weltbeste Fotoshopper noch „ausgehtauglich“ präparieren.

Und jeder, der jetzt behauptet, solch eine Situation nicht zu kennen, sollte sich kurz mit dem 8. Gebot vertraut machen, anstatt der am Tag zum 12. Mal aufgepoppten Push-Nachricht zum Beziehungsstatus von Sarah und Pietro Lombardi Beachtung zu schenken. Lange Rede, kurzer Sinn: Du sollst nicht lügen.

Aber zurück zum Thema. Da ein Tag bekanntlich 24 Stunden hat und daran einfach nichts zu ändern ist, steht man demnach vor der Frage: Versuche ich tatsächlich meine aktuelle Situation – die der eines gestrandeten Wals ähnelt – zu ändern und vor die Tür gehen oder nutze ich die Vorteile der Digitalisierung des 21. Jahrhunderts? Reality vs. Virtual Reality oder laienhaft gesagt Aufwand durch tatsächliche Bewegung vs. „hoffentlich genug Akku“.

Digitalisierung als Ersatz des echten Lebens

War es damals noch der Grundgedanke eines Mobilen Telefons, dass zwei Personen trotz räumlicher Distanz jederzeit miteinander kommunizieren können, so ist das heute zu einem Smartphone gereifte Gerät weitaus mehr als nur ein elektronischer Gegenstand.

Instagram, Facebook und Snapchat beispielsweise sind nur drei von vielen sozialen Plattformen, die gerade bei den Nutzern zwischen 14 und 23 Jahren mindestens einmal täglich benutzt werden (Quelle: Statista; VuMA 2020). Das Festhalten des täglichen Geschehens auf Bildern/Videos und dem anschließenden Bereitstellen für alle Follower; fast schon so selbstverständlich wie das tägliche putzen der Zähne.

Wieso sollte dann noch ein Aufwand betrieben werden, sich persönlich mit seinen Freunden und Follower zu treffen, um sich in jeder Hinsicht auf den aktuellsten Stand der Dinge bringen zu lassen? Wenn Gleiches in einer schnelleren und umfangreicheren digitalisierten Version auf einem Blick auch geht.

Junge Frau mit Smartphone in der Hand schaut Wetterbericht

Dating im Zeitalter des Internets

Selbst das Kennenlernen eines neuen Lebenspartners ist nicht weiter gleichbedeutend mit dem Weg in die echte Realität. Dank einiger Plattformen und Apps, wie „Parship“, „ElitePartner“, „Tinder“, „eDarling“ und dergleichen kann dies super bequem jederzeit vom Sofa aus praktiziert werden. Ohne großen Aufwand. Aber nicht nur das Handy bestimmt bereits jetzt schon weite Teile unseres Lebens. Der Laptop oder auch die Virtual-Reality-Brille (meist kurz VR-Brille genannt) sind schon bei sehr vielen Bestandteil des Alltags.

Möchte ich wissen, wie der Grand Canyon (Arizona, USA) in seiner ganzen Schönheit strahlt, so zeigt mir der PC unter dem Raster „Google-Bilder“ mit nur wenigen Mausklicken nahezu alles hierfür an, ohne selbst nur einen Schritt in das Land tätigen zu müssen. Und für die faulen, aber doch selbsternannten und abenteuerfreudigen Naturmenschen gibt es ja schließlich immer noch die 360°-Wildwasser-Tour durch den Grand Canyon in 4k. Es ist also nunmehr keine Sache der Einstellung zu den individuellen digitalen Möglichkeiten, eher die Frage: Können wir offline überhaupt noch überleben?

Ohne Digitalisierung? Geht nicht! Ausschließlich von ihr leben allerdings auch nicht!

Man darf aber bei der oftmals auftretenden Intoleranz (meist durch die ältere Generation) über die Abhängigkeit natürlich auch nicht vergessen, wie sehr uns die Technik – z. B. nach Einführung des ersten Handys durch Motorola im Jahr 1983 – das Leben privat, aber auch beruflich enorm vereinfacht hat. Schnellere und einfache Erreichbarkeit, ortsunabhängiger Internetzugang, enorm viele hilfreiche Apps (u. a. Gesundheits-Tipps)…die Auflistung könnte sich jetzt noch über viele Zeilen erstrecken.

Ebenfalls der rasant angestiegene allgemeine technische Fortschritt, der daraus resultiert, ist gerade im medizinischem Bereich eine Verbesserung für die Lebensqualität der Menschen. Trotz der vielen Vorteile durch die Digitalisierung, muss sich nur das Mischungsverhältnis zum realen Leben in der Waage halten. Auf die Straße gehen, Freunde treffen, einfach die Natur in der vollen Blüte fühlen/riechen/spüren…

Getreu dem Zitat von Tom Hanks in seiner Darstellung als Chuck Noland im Blockbuster „Cast Away“ (btw gewann er damit den Golden Globe als bester Hauptdarsteller in der Kategorie Drama): „…ich habe Feuer gemacht“, sollte jeder in sich wieder das Feuer entfachen und die Eindrücke seiner Umgebung ohne technische Hilfsmittel real wahrnehmen!

Schwarz Weiß Portrait Thomas Stadler

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