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November 2020

App Entwicklung

Native und Hybride Apps

Lesezeit: 4 Minuten

Grafik Smartphone mit austauschbaren Software Bausteinen

Einführung App Entwicklung

Laut einer Umfrage wirft der durchschnittliche Nutzer 3,7 Stunden am Tag seine Augen auf seinen Smartphone Bildschirm, zusätzlich berühren wir 2617-mal pro Tag den Bildschirm (Stand 2016). Mittlerweile besitzen nicht nur 81,7 % in Deutschland ein Smartphone (vgl. VuMA Touchpoints 2020 Bitkom Research, November 2019; Link),wir bekommen unser erstes Smartphone auch immer früher; mittlerweile im Durchschnittsalter von ungefähr 9,7 Jahren (vgl. Bitkom, Bitkom Research, Mai 2019; Link). Wir lernen also schon früh in der Kindheit damit umzugehen, später im Leben verlassen wir kaum noch die Wohnung ohne das Handy einzupacken. Der Umgang mit dem Smartphone gehört zur Grundvoraussetzung zum alltäglichen Leben. Doch was hinter den einzelnen Funktionen steckt und wie eine App aufgebaut ist müssen wir gar nicht wissen. Für alle die gerne hinter die Kulissen schauen und einen kleinen Einblick in die technische Umsetzung von der Idee bis hin zur Umsetzung haben möchten, die sind hier genau richtig – daher hier ein kurzer Crashkurs zur App Entwicklung.

Unterscheidung App Entwicklung: Native App und Hybride App

Grundsätzlich lassen sich aus der Sicht eines Entwicklers Apps in zwei Kategorien aufteilen: Nativ und Hybrid. Für den Endnutzer ist ohne weitere Recherche im Idealfall kaum festzustellen welcher Code sich tatsächlich hinter der App versteckt. Hat man allerdings vor, die Idee einer App wahr werden zu lassen muss die Frage nach der passenden Entwicklung im Vorhinein geklärt werden.

Eine der entscheidenden Punkte für die Entwicklung ist die Verfügbarkeit. Die aktuellen Smartphone Marktanteile in Deutschland bestehen zu 73,3% aus Android, zu 26% aus iOS Geräten und zu 0,7% aus anderen Betriebssystemen (vgl. Kantar, Kantar Worldpanel, August 2020; Link).

Hier muss sich die Frage gestellt werden, auf welcher dieser Plattformen und letztlich auch auf welchen Endgeräten ist es sinnvoll die App zur Verfügung zu stellen. Handelt es sich beispielsweise um eine Finanzsoftware ist eine Version für Smart-TVs die auf dem Android Betriebssystem basieren hinfällig. Zusätzlich muss geklärt werden mit welchen Funktionen und Features die Software ausgestattet werden soll oder muss. Wird eine Bluetooth Verbindung oder die Kamerafunktion benötigt?

Native Apps

Native Apps werden in der Regel von zwei unabhängigen Entwicklerteams programmiert. Ein Team kümmert sich um die Android-Version während das andere die iOS Software entwickelt. Grund hierfür ist, dass Android und iOS auf unterschiedlichen Programmiersprachen basiert. Man kann hier schon erahnen, dass diese Vorgehensweise für einen höhere Kostenapparat sorgt. Hier werden tatsächlich zwei separate Apps entwickelt.

Wann ist diese Herangehensweise sinnvoll?

Gerade eine Applikation die sehr Hardware intensiv ist wie beispielsweise eine Videoanwendung, oder ein Mobile Game stellt die native Entwicklung die deutlich performantere Lösung dar oder ist in einigen Fällen die einzige Lösung die nötigen Hardware Ressourcen des Endgerätes der Software bereitzustellen. Für die Android-Programmierung stellt Google die eigens erstellte Entwicklungsumgebung Android Studio zur freien Verfügung. Diese bringt allerlei Grundfunktionen, Erweiterungen und regelmäßige Updates mit sich. Das ermöglicht dem Developer unter anderem eine App im nativen Android Design zu programmieren.

Hybride Apps

Die Hybride App ähnelt im Aufbau mehr einer herkömmlichen Website. Die Struktur der Templates wird oftmals in HTML geschrieben während die Funktionen in einer Scriptsprache wie Javascript oder Typescript verfasst sind. Hier gibt es eine größere Auswahl an Frameworks die dem Entwickler das Leben vereinfachen. Die fertige App wird zuletzt mit der nativen Webdarstellung des jeweiligen Betriebssystems auf dem Bildschirm ausgegeben.

Oder anders ausgedrückt: Startet man auf dem Smartphone eine Hybride App öffnet man im Prinzip den Browser. Natürlich kann so nicht die beste Performanz erzielt werden, da hier der Umweg des Codes bis zur Hardware des Endgerätes zu groß ist. Hier liegt der Vorteil klar in der geringeren Time-to-Market Dauer und der damit auch geringeren Kosten, da hier ein Team für die Programmierung der App ausreicht.

Fazit

Zuerst sollte die Frage was eine App den Nutzern oder dem Unternehmen an Mehrwert bietet beantwortet werden. Kann diese Frage nicht eindeutig beantwortet werden, wird sie letztlich vom Nutzer auch keine Aufmerksamkeit bekommen. Einen klaren Sieger zwischen Nativen und Hybriden Apps gibt es nicht. Bevor eine App in die Entwicklung geht muss klar geklärt werden was sie mitbringen soll. Darauf basierend fällt die Entscheidung.

In vielen Fällen ist das MVP Prinzip (Minimal Viable Product) ratsam. Hierbei wird die App mit nur dem Nötigsten ausgestattet und schnellstmöglich auf den Markt gebracht. Anschließend wird anhand von Nutzerverhalten oder Feedback ausgewertet an welchen Stellen es der Software noch mangelt. In anderen Fällen ist die native Lösung unumgänglich. Gerade Funktionalitäten wie Bluetooth, GPS oder der Kamera können nur sehr schwer umgesetzt werden über die hybride Entwicklung.

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