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Februar 2021

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Unsere Tipps für den Lockdown und darüber hinaus

Lesezeit: 5 Minuten

Pärchen auf Sofa vor dem Fernseher

Großes Kino für daheim: unsere Film- und Serientipps

Können Sie sich noch an die Zeit erinnern, zu der man einfach mal spontan mit Freunden, Familie oder dem Partner getroffen hat und miteinander einen schönen Abend im Kino verbracht hat? Lang ist es mittlerweile her wo wir uns sorgenfrei im Kino den nächsten großen Blockbuster anschauen konnten. Wer diese einmalige Kinoatmosphäre aus stickigen Saal, durchgesessenen Stühlen und überteuerten Popcorn vermisst und darauf nicht verzichten kann wird sich wohl noch etwas gedulden müssen, für alle anderen haben wir hier unsere Film- und Serienhighlights für das eigene Kino in den heimischen 4 Wänden zusammengestellt.

Menschen mit Abstand im Kino

Film: Peanut Butter Falcon

Ein Roadtrip – oder besser Boattrip – der Beteiligte und Zuschauer nicht ohne Spuren hinterlässt. Zak hat das Down-Syndrom und da es im Hinterland der Südstaaten wohl keine entsprechenden Einrichtungen zur Unterstützung und Förderung für Menschen mit Behinderungen gibt, muss er sein Dasein in einem Altersheim fristen. Doch schon lange schmiedet der junge Mann Fluchtpläne, um zur Wrestling-Schule zu reisen, die er aus einer in die Jahre gekommenen Video-Aufnahme kennt, denn er wünscht sich nichts sehnlicher als eine professionelle Ausbildung im Kampfsport.

Nach seiner erfolgreichen Flucht trifft er dann durch Zufall auf den „Outlaw“ Tyler (der ist etwas eigen, aber liebenswürdig und wird gespielt von Shia LeBeouf). Auch er ist auf der Flucht, allerdings vor Problemen ganz anderer Natur. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, entwickelt sich zwischen den beiden eine Freundschaft und sie helfen sich gegenseitig. Mit der guten Seele Eleanor (gespielt von Dakota Johnson) ist das Trio komplett und auch die Voraussetzungen für den Romantic-Plot gegeben.

Ob das große Finale nun mit einem Wrestling-Kampf endet, sollten Sie rausfinden, indem Sie Peanut Butter Falcon anschauen. Nur so können Sie auch verstehen, woher der Filmtitel rührt. Der Film erhielt Auszeichnungen sowie Nominierungen für zahlreiche Indie-Filmpreise und auch wenn er gelegentlich etwas kitschig wirkt, sorgt er doch für so einige wohltuende Lacher und gute Laune.

Vom Kino zu Ihnen nach Hause: der Film Tenet

Zwischendurch gab es im Sommer 2020 mal ein Zeitfenster, in dem wir ins Kino gehen durften. Tenet hatte da höchste Priorität. Wenn man diesen Film immer noch nicht gesehen hat, wird es wirklich Zeit. À propos Zeit: Damit lässt sich auch die Handlung des Filmes in einem Wort zusammenfassen. Und à propos Handlung: Chapeau an alle, die am Ende des Films noch durchsteigen. Oder ist das Ende des Films vielleicht sogar der Anfang des Films?

Vor allem beim ersten Anschauen kann es gut sein, dass man durcheinanderkommt. Da der Film aber gut ist, die Charaktere überragend gespielt und Sound sowie Effekte über die Maßen gut gemacht sind, kann mich sich das Ganze locker noch ein zweites Mal anschauen. Oder noch öfter, wenn nötig. In typischer Christopher Nolan Manier wird man hineingesogen in das Konstrukt des Films – man muss die totale Verwirrung in Kauf nehmen wollen, um es genießen zu können, aber das macht die Sache auch umso spannender.

John David Washington – im Film nur der Protagonist genannt – entrinnt zu Beginn nur knapp dem Tod und arbeitet von nun an für eine zwielichtige Organisation, der es möglich scheint durch die Zeit zu reisen. Wie das genau geht wird zwar im Ansatz erklärt, ist aber irgendwie garnicht so wichtig. Was zählt: Die Welt muss gerettet werden und die Agenten kämpfen für das Gute – manchmal eben auch rückwärts. Mit allerlei überraschenden und mindblowing Plot-Twists bekommen wir hier intellektuelles Popcorn Kino. Und ganz ehrlich: Es ist egal, wenn man schließlich nicht alles durchschaut, dann ist es eben nur Popcorn Kino, auch mal wieder gut.

Serie: High Fidelity

Viele kennen sicher die erste Verfilmung dieses Klassikers der jüngeren Pop-Kultur mit John Cusack, Jack Black und Lisa Bonet. Nun tritt die Tochter von eben jener und Lenny Kravitz in die Fußstapfen ihrer Mutter: Zoë Kravitz verkörpert hier jedoch die weibliche Version des ewigen Top-5 Sammlers Rob Gordon, namentlich: Robyn Brooks.

Auch sie führt den Zuschauer im Verlaufe der zehn Episoden durch ihre Top-5 Heartbreaks – das ist auch der Mittelpunkt der Handlung. Nebenbei gibt es allerlei kuriose Charaktere, die alle auf ihre persönliche Art leidenschaftlich für Musik und Popkultur brennen. In dieser Storyline wird uns ein für alle Mal klar gemacht, wie viel Arbeit eigentlich in einem richtig guten Mixtape steckt und dass Musik auf Schallplatten einfach besser klingt als auf den gängigen Streaming-Plattformen.

Wer also Lust hat auf schlagfertige Diskussionen, ein bisschen Herzschmerz gepaart mit guter Laune, garniert mit einem erstklassigen Soundtrack, dem ist High Fidelity sehr zu empfehlen. Leider wird es bei den zehn Folgen der ersten Staffel bleiben, die Serie wird nicht verlängert. Aber man kann natürlich auch immer wieder zum Film aus dem Jahre 2000 zurückkehren oder das Buch rauskramen oder den Soundtrack hören.

Serie: Catch 22

Auch hier wird wieder mal ein Buch in einer Serie adaptiert. Auch hier gab es schon frühere Versuche das Ganze filmisch zu verpacken. Doch nun wagte sich George Clooney als Produzent und Mitwirkender an den Stoff und schon nach der ersten Szene ist einem klar: Da kommt was auf uns zu. Die absurden Geschichten um die amerikanischen Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg in Italien stationiert sind, bringen einen zwar hauptsächlich zum Lachen, aber tragischerweise auch fast zum Weinen.

Die Miniserie mit Christopher Abbott (bekannt aus Girls) in der Rolle des pazifistisch veranlagten Antihelden und Bombenschützens Yoyo, der dem Kriegsdienst durch das Vortäuschen diverser Krankheiten entrinnen will, fesselt mit überraschender Storyline und hervorragenden Schauspielern. Jegliche Versuche des Soldaten beim Truppenarzt für untauglich befunden zu werden scheitern kläglich und die Zahl seiner zu erfüllenden Missionen wird von seinem Vorgesetzten kurioserweise immer wieder erhöht. Es beginnt eine Spirale des Leids, die durch die teils lächerlichen, teils tragischen Geschehnisse während und zwischen den Einsätzen immer verstörender wird.

Catch 22 ist ein Paradoxon in sich, welches sich in diesen sechs Episoden ausdrucksstark entfaltet und zum Nachdenken anregt. Der Autor Joseph Heller hat mit diesem Werk über die Absurdität des Krieges einen der wichtigsten Romane des 20. Jahrhunderts geschaffen – jetzt gibt es eine ebenbürtige Version im Bewegtbild.

Schwarz Weiß Portrait Lea Grötzinger

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