Blog Design Fotografie: Handy vs. Kamera

April 2016

Fotografie: Handy vs. Kamera

Profifotos mit dem Smartphone - wie realistisch ist das?

Lesezeit: 6 Minuten

iPhone vs. Kamera

Handyfotografie oder doch professionelle Fotografie?

Die Aussage, dass mit Smartphones heutzutage wirklich gute Fotos geschossen werden können, hört man zuletzt sehr häufig. Diese ist auch nicht komplett von der Hand zu weisen. Die Qualität der Fotos die aus den aktuellen Generationen kommt ist schier beeindruckend, betrachtet man die Größe der Geräte und des verbauten Sensors.

Apples #shotoniphone6 Kampagne ist sogar ein weiterer Grund den Glauben von Fotografen abzuwenden und davon überzeugt zu sein, dass jeder ein guter Fotograf sein kann. Das stimmt auch. Ein jeder kann ein guter Fotograf sein. Er muss sich nur an gewisse Spielregeln halten, interessiert sein und vor allem mit dem Gerät das er bedient eine Einheit bilden. Nicht so wie Tim Cook (Apple CEO) es beim 50. Super Bowl mit seinem iPhone6 gemacht hat, denn bei diesem Foto kann man selbst mit Photoshop nichts mehr retten.

Das Hauptargument gegen Handyfotos ist die immer noch vorhandene Randunschärfe die bedingt durch den kleinen Sensor, selbst mit der sehr guten Software des jeweiligen Smartphones nicht ganz zu beheben ist. Mehr hilft hierbei natürlich Photoshop und andere Bildbearbeitungsprogramme, denn kein einziges der #shotoniphone6 Bilder war unbearbeitet.

Welches Grundwissen über Fotografie sollte man generell mitbringen um gute Fotos zu machen?

Hierüber lässt sich natürlich streiten. Wenn ich Wissen über Blenden, Belichtungszeit, ISO-Werte, Weißabgleich und Schärfefokussierung habe, hilft mir das nur bedingt weiter. Denn man kann bei einem Smartphone diese Einstellungen mit der Ausnahme der Schärfefokussierung nicht tätigen. Dennoch wird jemand der dieses Wissen hat immer bessere Aufnahmen machen als jemand der dieses Wissen nicht hat. Was macht man nun mit einigen dieser Einstellungsmöglichkeiten an einer richtigen Kamera? Wie Sie hier schon merken kann man mit dem Thema Fotografie sehr viel Zeit verbringen.

Die Belichtungszeit oder Belichtungsdauer

Unter der Belichtungszeit versteht man schlicht die Zeit, welche die Kamera für die Auslösung des Fotos benötigt. Sie wird meist in Sekunden und Teile einer Sekunde angezeigt. Hier spricht man von Kurzzeitbelichtung und Langzeitbelichtung. Die Kurzzeitbelichtung beginnt bei richtig professionellen Kameras bei 1/8.000 Sekunden und endet bei meist 30 Sekunden Auslösezeit bis hin in den bulb Modus wo man selbstständig die Auslösezeit regeln kann.

Je kürzer die Zeit ist umso mehr Licht benötigt man und je länger die Auslösezeit desto weniger Licht hat man. Allerdings benötigt man ab spätestens 1/10 Sekunde ein Stativ, da man selbst durch ruhiges halten der Kamera und Luft anhalten an Grenzen stößt. Hat man also eine lange Auslösezeit, so bekommt man automatisch Unschärfe durch Bewegungen. Dies sieht man auf dem Foto des Siegestores in München bei den Autos.

Bei Porträtfotografie ist zwischen 1/60 Sekunden und ein 1/80 Sekunden ein guter Richtwert.

Die fotografische Blende und deren Einfluss auf die Belichtungszeit

Unter der Blende versteht man eine Vorrichtung am Objektiv der Kamera welche den Lichtdurchlass steuert. Diese wird mit Werten von f/1.4 bis f/16 angegeben und ist immer abhängig von den Fähigkeiten des Objektivs welche Blendenwerte zur Verfügung stehen. Hier wird es häufig etwas verwirrend. Je größer die Blende ist, desto kleiner ist die Öffnung durch die Licht dringen kann und umgekehrt.

Kamera-Lensen

Auch in Bezug auf die Belichtungszeit ist die Blende essentiell. Bei einer großen Blende und somit einer kleinen Öffnung wird mehr Zeit benötigt um das Foto ausreichend zu belichten, als benötigt wird wenn die Blende weit geöffnet ist. Somit kann schlicht mehr Licht durch das Objektiv auf den Sensor fallen. Ebenso ist die Blende für die Schärfe und Unschärfe wichtig. Soll eine hohe Schärfentiefe erreicht werden, wird eine große Blende benötigt. Soll eine Unschärfe um den Punkt auf den scharfgestellt ist erreicht werden, wird eine kleine Blende benötigt.

Die Unterschiede sind hier vor allem in den unteren Bereichen extrem. Das Bild des Stormtrooper wurde links mit f/2,5 und rechts mit f/1,8 aufgenommen. Bei der Fotografie von Menschen gilt als Faustformel je weniger Menschen auf dem Foto sind desto kleiner kann der Blendenwert werden und umgekehrt.

Blendenvergleich

Der ISO-Wert oder die Lösung des Konflikts in dem Blende zu Belichtungszeit stehen können

Hin und wieder will man in der Fotografie trotz fehlenden Stativs bei schlechtem Licht Fotos schießen oder man möchte eben etwas mehr Tiefenschärfe erreichen bei schlecht ausgeleuchteten Räumen. Hierbei hilft die ISO Einstellung der Kamera. Sie kommt ursprünglich, wie die meisten Einstellungsmöglichkeiten, aus der Zeit der Analogfotografie. Vereinfacht dargestellt, je höher der ISO Wert ist desto mehr kann die Belichtungszeit reduziert werden oder eine höhere Blende wählen.

Allerdings gibt es hier auch eine negative Seite. Ein höherer ISO Wert führt automatisch zu einem verstärkten Bildrauschen. Der ISO Wert wird in der Regel von ISO 100 bis ISO 32.000 angegeben. Bei guten Kameras kann man problemlos bis ISO 800 teils sogar bis 1.600 gehen ohne ein Bildrauschen spürbar zu merken. Schlecht ist es allerdings wenn man das Bildrauschen erst im Nachgang bemerkt weshalb man seine Kamera vorab kennen sollte.

Handy-Fotografie stinkt zum Himmel!

Ganz so extrem muss man dies natürlich nicht sehen. Ich selbst fotografiere auch gerne mal mit dem Handy und für viele Fotos reicht mir das. Allerdings sind Aussagen wie „So viel kosten Sie in der Stunde? Für ein paar Fotos? Das mach ich mit meinem Smartphone. Das kann ja meine Tochter auch machen!…“ für jeden Fotografen wie wenn man zu einem Arzt sagen würde, ich operiere lieber selbst und darauf würde jeder entgegnen: „Nein können Sie nicht! Lassen Sie das lieber.“

Ein richtig gutes Foto hängt von so vielen Faktoren ab, dass ein paar Schnappschüsse mit dem Handy nicht zum gewünschten Ergebnis führen können. Ebenso wenig wird in diese Zeit die geistige Komposition eingerechnet, bei welcher vorab der Ausschnitt, der Freiraum und eben die Idee welche nachher umgesetzt wird im Geiste kreiert. Ebenso ist die Nachbearbeitungszeit ein Thema und diese ist meist noch länger je Foto als das fotografieren an sich dauert.

Die Zeit der Nachbearbeitung steigert sich zusätzlich exponentiell je schlechter die Qualität des Ursprungsfotos ist und richtig miese Fotos sind nicht mehr zu retten. Deshalb kann man sagen, je besser der Fotograf ist desto weniger dauert es die Fotos auf ein werbliches und brauchbares Niveau zu hieven.

Wenn Sie lieber den ganzen Stress mit Belichtungszeit und Post-Production abgeben möchten, dann ist das auch gar kein Problem. Kontaktieren Sie uns gern jederzeit ganz unverbindlich und wir helfen Ihnen weiter. Egal ob es um ein komplettes Foto-Shooting geht oder nur ein paar Bilder für die Unternehmenswebsite den letzten Schliff erhalten sollen, wir sind Ihr kompetenter Ansprechpartner.

Schwarz Weiß Portrait Thomas Stadler

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