Ins Nachtleben stürzen und mit Freunden treffen?
Ab in den Club!
Einige besuchten die besagte Lokalität bereits unerlaubt im Jugendalter, manche erst zur Volljährigkeit. Selten kommt man allein, meist betritt man sie in geselliger Runde. Oft scheint die Absicht für einen Besuch zu sein, sich mit seinen Mitmenschen zu treffen und auszutauschen. Manchmal will sich der ein oder andere auch einfach nur präsentieren. Die Location wird dabei gleichermaßen zum Wohnzimmer und zur Bühne. Es scheint nicht unwichtig zu sein, wer sich darin aufhält, welche Auswahl an Getränken man vorfindet und ob derjenige am Pult es versteht, sein Repertoire an musikalischen Meisterwerken richtig zu arrangieren.
Ob Stimmung aufkommt ist stark abhängig von der Besucherzahl, den unterschiedlichen Persönlichkeiten und vom Alkoholpegel. Ob veraltet „Diskothek“, umgangssprachlich „Disse“ oder „Schuppen“ oder kurz und knapp „Club“. Jeder weiß was damit gemeint ist und hat das ein oder andere Mal die Lokalität von innen begutachtet und sich ins Nachtleben gestürzt. Dabei wird man sich nicht immer an ALLES erinnern können. Doch was meist bleibt sind die Erinnerungen an die Menschen, die man getroffen hat. Jeder für sich auf seine eigene Art und Weise…
Früher war alles besser?!
Wenn ich mich mit meiner Generation (Ü35) über die Gestaltung ihres Nachtleben am Wochenende unterhalte, dann wird mir schnell klar, dass sich im Laufe der Zeit einiges geändert hat. Früher war es nicht möglich sich mit seinen Mitmenschen über diverse Medien, wie z.B. Internet und Mobilfunk auszutauschen. Auch waren keine unserer Eltern und Großeltern in den bekannten sozialen Netzwerken, wie Instagram oder Facebook angemeldet. In den größeren Städten waren Telefonzellen zu finden, mit deren Hilfe sie sich für einen bestimmten Abend mit ihren Freunden verabreden konnten.
Mit viel Glück gab es in einigen Haushalten einen eigenen Telefonanschluss. Da Menschen soziale Wesen sind und nach Gemeinsamkeit und Gesellschaft streben, waren wir damals gezwungen, uns freiwillig oder auch manchmal unfreiwillig nach draußen zu bewegen. Soziale Kontakte fanden wir daher in Gaststätten, auf Festen oder eben im Club. Regelmäßig fanden dort Tanzveranstaltungen bis Mitternacht statt. An den meisten Tagen war ein Wurlitzer (Jukebox) für die musikalische Untermalung zuständig.
Social Media, Internet & Smartphone – die Killer der realen Interaktion?
Doch was ist passiert? Die Jugend – oder besser ausgedrückt die Generation Y (oder auch Millennials genannt) und vor allem die Generation Z – von heute nutzt zur Interaktion fast ausschließlich das Smartphone und vor allem die sozialen Medien. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich Menschen in unmittelbarer Nähe befinden oder nicht. Daran ist meine Generation allerdings nicht ganz unschuldig, denn immerhin haben wir es ihnen gezeigt und beigebracht.
Die jungen Menschen verlieren immer mehr die Lust rauszugehen und sich ins Nachtleben zu stürzen – was allerdings auch am veränderten und deutlich vergrößerten Freizeitangebot liegt. Die Clubs sind heutzutage leerer als sonst und füllen sich auch oft erst kurz vor der Schließung. Denn zu Hause kann jeder meist billiger und einfacher betrunken werden und dabei können weiterhin die Kontakte gepflegt werden.
Man beobachtet konstant, dass viele an der Bar mit ihren Smartphones Selfies machen oder den Barkeeper nach dem WLAN Passwort fragen, um sich mit einem der vielen sozialen Netzwerke zu beschäftigen. Der DJ wird meist durch eine bereits im Vorfeld angelegte Musik Playlist ersetzt. Die Bedeutung von Clubs und sozialem Austausch hat sich in den letzten Jahren enorm verändert.
Eine soziale Dystopie oder Utopie?
Der sehr naheliegende und häufig zitierte Gedanke im Internet, den sozialen Netzwerken oder auch beim Smartphone die Schuldigen für den aktuellen Trend der Clubkultur und den vermeintlichen Niedergang der sozialen Interaktion zu finden, ist schlichtweg falsch. Was dabei häufig nicht bedacht wird ist, dass die soziale Interaktion und Kommunikation nicht verschwindet nur weil sich zwei Personen, die sich gegenüber im Club stehen anschweigen und auf ihr Handy starren.
Vielmehr kann ein schnelles Hin und Her in der Art und Weise der Kommunikation beobachtet werden. Die Generation der Millennials sind Experten darin, in ihrer Kommunikation schnell zwischen nichtanwesenden und anwesenden Personen zu switchen. Das persönliche Gespräch stirbt also nicht aus, es verändert und verlagert sich lediglich. Gleichzeitig wirken die Informationen, die wir im Alltag über unsere Smartphones abrufen auch gesprächsbereichernd und fördern somit die alltägliche Kommunikation.
Wie werden sich diese Veränderungen auf die nächste Generation auswirken? Feiert man in Zukunft virtuelle Partys? Ist dabei jeder über seinen PC oder sein Smartphone mit den anderen verbunden? Es bleibt spannend wie sich die Zukunft entwickelt und welche neuen technischen Raffinessen unser tägliches Leben verändern.
Nachtleben in Zeiten von Social Distancing und Isolation
Die tiefgreifenden Auswirkungen und die Folgen der COVID-19-Krise für die Wirtschaft und die Unternehmen sind bereits seit Wochen zu beobachten: Geschäfte müssen geschlossen bleiben, Menschen bleiben zuhause, die Nachfrage sinkt und viele Branchen stehen nun vor großen Herausforderungen. Besonders stark trifft es in diesem Zusammenhang die lokalen Einzelhändler, die Gastronomie und die Veranstaltungsbranche.
Um in diesen Krisenzeiten nun weiterhin Umsatz generieren zu können, sind nun kreative Lösungen gefragt. Viele nutzen die Zwangspause, um längst überfällige Renovierungen vorzunehmen und den Laden wieder auf Vordermann zu bringen und zu neuem Glanz zu verhelfen. Denn sobald das Schlimmste vorbei ist, buhlen alle Clubs um die Feierwilligen Gäste. Andere verkaufen Solidaritäts-Tickets und holen sich über Spenden Unterstützung aus der Bevölkerung, um zumindest etwas in die leere Kasse zu spülen und einen kleinen Teil der Fixkosten deckeln zu können – um so nach der Krise überhaupt die Türen wieder öffnen zu können.
Manch andere werden nun zu Getränke-Lieferanten. Große Mengen an Getränken – alkoholisch und nicht alkoholisch – die noch vor der Krise eingekauft wurden, sind nun verfügbar und werden via „Getränke-Taxi“ auf Bestellung an die Kunden geliefert. Auch die überaus beliebten Live-Streams, in denen DJ’s gewohnt auflegen, allerdings das Publikum ausbleibt sind eine Lösung. Die ganze Show wird dann bequem für die eigene Hausparty im kleinen Kreis gestreamt.
All dies sind aber auch nur Lösungen die nur zeitweise funktionieren. Es bleibt abzuwarten wie sich die COVID-19 Situation noch entwickelt. Die staatlichen Soforthilfen sind zumeist schon aufgebraucht. Ohne Unterstützung vom Staat oder aus der Bevölkerung könnte bald ein breites Clubsterben stattfinden.
Was lehrt uns nun diese Entwicklung im Nachtleben für unsere Arbeit im Marketing?
Man sollte immer wachsam sein und seine Fühler für potenzielle Trends ausstrecken und Möglichkeiten und Chancen frühzeitig antizipieren. Wer hätte denn vor 20 Jahren damit gerechnet, dass es bald mehr Handys bzw. Smartphones als Bundesbürger gibt? Im Jahr 2000 kannte die breite Masse das Smartphone überhaupt noch nicht. Auch wenn Megatrends sich nicht von heute auf morgen entwickeln und sich auf die breite Masse auswirken, sollte man als Entscheider immer möglichst gut informiert sein, um ein derartiges Potenzial möglichst früh aufzudecken und kleine Trendbewegungen für sich nutzen zu können. Genau bei diesem Schritt können wir Sie mit Rat und Tat unterstützen.
Welche Chancen und Möglichkeiten sich für Ihr individuelles Geschäftsmodell ergeben und welche Tricks und Kniffe? Über die Identifikation und Analyse von Trends und Zielgruppen, und aller darauf abgestimmten Marketingmaßnahmen, sowohl online und insbesondere in sozialen Medien – dabei zu beachten sind, können wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch näher erläutern und individuell für Ihre Bedürfnisse planen und umsetzen.