Blog Marketing Das Leben nach der Corona-Krise

Oktober 2020

Das Leben nach der Corona-Krise

Vier Zukunftsszenarien

Lesezeit: 6 Minuten

Corona-Krise: COVID-19 Passport

COVID-19: Die Welt im Ausnahmemodus

Größte wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderung seit dem 2. Weltkrieg – so oder so ähnlich wurde die Corona-Krise seitens der Politik häufig betitelt. Die Auswirkungen im Frühjahr erinnerten an gewisse Hollywood Blockbuster: menschenleere Straßen, alle sollten möglichst zuhause bleiben, Geschäfte blieben geschlossen, Gesundheitssysteme standen vor dem Kollaps, Hamsterkäufe fanden statt, Hygieneprodukte wurden knapp und ganze Branchen stehen vor enormen und immer noch andauernden finanziellen Herausforderungen. COVID-19 erschüttert die Grundlagen unseres sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenlebens auf vorerst unbestimmte Zeit.

Gewissheit trotz Ungewissheit in der COVID-19-Krise

Ob sich die Corona-Krise nun noch weiter zuspitzt oder ob wir das schlimmste schon hinter uns haben ist ungewiss – eins steht allerdings jetzt schon fest: nach der Corona-Krise wird nichts mehr so sein wie es war. Das betrifft alle Menschen, alle Märkte und alle Branchen. Auch wenn die Dauer und der Verlauf der Krise unbekannt ist, können bereits heute, durch die Methodik und Grundlagen aus der Trend- und Zukunftsforschung, erste Prognosen zur Zukunft nach der Pandemie abgegeben werden.

Das Zukunftsinstitut ansässig in Frankfurt am Main hat die Trend- und Zukunftsforschung in Deutschland maßgeblich geprägt und auf Basis ihrer langjährigen Forschungserkenntnisse 4 mögliche Zukunftsszenarien identifiziert. Wie es sich dabei für die Erstellung von Szenarien gehört, wird dabei die komplette Skala abgebildet. Also von wahrscheinlich zu unwahrscheinlich und von negativ zu positiv.

Szenario 1: Neo-Tribes: Der Rückzug ins Private

Die Krise hat die Bevölkerung erschüttert und weitreichende Veränderungen ausgelöst, aber gleichermaßen die Menschen zu einer Gemeinschaft zusammengeschweißt. Die Globalisierung wurde ausgebremst und es wird wieder stärker der Fokus auf lokale, regionale und unabhängige Strukturen gelegt. Traditionelle Handwerksbetriebe und die Idee des Urban Farmings erleben einen sprunghaften Anstieg.

Öffentliche Verkehrsmittel werden kaum noch genutzt, dafür aber das Fahrrad und der E-Roller. Sharing Konzepte erleben einen zweiten Boom – insbesondere E-Roller und E-Fahrrader sieht man in der Stadt an jeder Ecke. Dem eigenen Staat und der gesamtem Weltgemeinschaft wird nicht mehr blind vertraut – vielmehr sucht man den Gedanken der Wir-Kultur in einer kleineren Gemeinschaft. Aus Angst vor dem Virus haben sich die Menschen in ihr zuhause zurückgezogen und dieses für sich wiederentdeckt.

Möbel und Einrichtungsonlineshops können der starken Nachfrage kaum gerecht werden. Durch den Rückzug ins Private hat sich auch der Arbeitsplatz verändert: Homeoffice und weitere New-Work Trends haben sich flächendeckend etabliert. Events finden weiterhin statt, nur nicht mit Zuschauern vor Ort. Dank dem Internet und den Möglichkeiten des Live-Streamings verfolgen die Interessierten alles bequem von der heimischen Couch aus.

Szenario 2: Adaption – Die resiliente Gesellschaft

Die Weltgemeinschaft hat vieles gelernt und geht gestärkt aus der Krise hervor. Der Ausfall globaler Produktions- und Lieferketten hat eine noch stärkere Orientierung zu lokalen Produkten ausgelöst – dabei wurde eine gute Balance aus lokalem und globalem Handel gefunden. Eine sinnvolle Verknüpfung aus on- und offline ist wichtiger als je zuvor geworden. Insbesondere kleine und regionale Anbieter profitieren von einem eigenen Onlineshop. Die Big Player wie Amazon oder Alibaba kommen unter Druck.

Die Wirtschaft hat sich im gesamten gesundgeschrumpft. Gesundheit wird nicht mehr rein individuell gesehen, sondern erhält eine ganzheitliche bzw. holistische Bedeutung, die sich auch auf Umwelt, Stadt, Politik und die Weltgemeinschaft erstreckt. Ziel ist es nun gesunde Umwelten für alle zu schaffen. Durch die Krise sieht sich die Menschheit nun stärker als je zuvor als eine globale Gemeinschaft und als Wir-Kultur, die Herausforderungen gemeinsam lösen muss – eine globale Identität ist entstanden.

Corona-Krise: Freunde aus verschiedenen Kulturen

Wir gehen natürlich von Szenario Nr. 2 aus. Jede Krise ist auch eine Chance und die Menschheit wird auch aus dieser gestärkt und gefasst herausgehen. Jetzt zum Schluss noch die zwei weiteren – allerdings doch sehr unwahrscheinlichen und dystopischen – Szenarien die sich insbesondere an die Endzeit-Hollywood-Filmfans unten Ihnen richten.

Szenario 3: Die totale Isolation – Alle gegen alle

Beginnen wir mit dem negativsten und am stärksten einschränkenden Szenario. Der Shutdown, der Rückzug ins eigene zuhause, leere Straßen, geschlossene Geschäfte und die Reduzierung der sozialen Kontakte wird mehr und mehr zur Normalität heranwachsen – eine super-safe-society entsteht. Klare räumliche Grenzen wurden abgesteckt. Statt einer Wir-Fokussierung im Sinne der Globalisierung steht nun der reine Ich-Gedanke im Fokus.

Jeder Staat versucht seine Bürger bestmöglich zu schützen und schürt Ängste und rationiert Lebensmittel. Ein Schwarzmarkt und ausgeprägter Tauschhandel entsteht. Der Megatrend der Urbanisierung verliert an Bedeutung: jeder der nur kann flieht in ländliche Regionen. Der Wunsch nach Keimfreiheit ist überall spürbar: Lebensmittel, bei denen die Herkunft unklar ist, werden vermieden.

Obst und Gemüse wird vor dem Verzehr desinfiziert und aus der Angst Keime einzuschleppen wurde der globale Im- und Export massiv eingeschränkt. Großveranstaltungen gibt es gar nicht mehr und wenn nur via Live-Streaming. Das öffentliche Leben ist zum Stillstand gekommen. Soziale Kontakte werden fast ausschließlich nur noch digital bzw. virtuell gepflegt.

Corona-Krise: Frau mit Mundschutz zuhause

Szenario 4: System Crash – Permanenter Krisenmodus

Die Globalisierung ist nicht gänzlich verschwunden, doch aber das Vertrauen in dieses Konzept. Die Sorge vor einer neuen Pandemie ist überall merklich spürbar und vorher selbstverständliche Routinen sind verschwunden. Gegenseitige Schuldzuweisungen, nervöse und impulsive Handlungen sowie Drohungen im Eigeninteresse der Staaten stehen im kontinuierlichen Wechsel mit offenen Verhandlungen und Kooperationen.

Alle Ressourcen, Güter und Dienstleistungen werden, wo es nur möglich ist, versucht ohne externe Abhängigkeiten zu erschließen und zu produzieren. Nur für die wenigen Dinge wo es nicht möglich ist, wird weiterhin auf internationale Märkte zurückgegriffen.

In Zeiten der Verunsicherung werden alle Möglichkeiten der Analyse verlangt und genutzt: Big Data, sowie die Weiterentwicklung von künstlicher Intelligenz gehören zu den wichtigsten staatlichen Aufgaben. Datenschutz hat keine Bedeutung mehr. Persönliche, sowie Gesundheitsdaten gehen automatisch in Staatsbesitz über.

Trends und Lebensstile

Wenn Sie das Thema Trends interessiert, dann haben wir hier auch dazu einen passenden Blogartikel. Ebenfalls dazu stammt vom Zukunftsinstitut auch das aktuellste Modell der Zielgruppenforschung: die LebensstileDadurch, dass sich im 21. Jahrhundert durch die Individualisierung des eigenen Lebens demographische Merkmale zunehmend unzuverlässiger werden, verlieren die Modelle der Sinus Milieus oder der Buyer Persona an Relevanz.

Die Lebensstile bilden dabei vor allem Werte, Einstellungen und Motive der Zielgruppen ab und zeigen so die tatsächliche Lebenswelt der Menschen und was diese bewegt. Insgesamt 18 unterschiedliche Lebensstile werden dabei unterschieden. Dieses Konzept eignet sich besonders gut um ihre aktuellen Zielgruppen noch besser zu verstehen und sogar neue zu erschließen. Unser Trend und Lebensstil Workshop hat sich bewährt. 

Jetzt heißt es nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern zu handeln und aktiv zu werden. Sie haben Fragen, oder Sie brauchen schnelle und effiziente Unterstützung bei Ihrem Projekt ganz persönlichen Projekt? Dann nehmen Sie gerne ganz unverbindlich Kontakt zu uns auf.

Dennis Luft Junior Strategie Team

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mein Name ist Dennis und ich bin bei Weder & Noch im Bereich Strategy tätig. Ich freue mich über Feedback oder Ihre Kontaktaufnahme. Wenn Sie mehr über uns als Agentur erfahren wollen, werfen Sie doch einen Blick auf unsere Seite.