Blog Tech Darum lieben wir TYPO3

September 2020

Darum lieben wir TYPO3

Das Enterprise-CMS im Agentur-Alltag

Lesezeit: 6 Minuten

TYPO3 Schriftzug auf Binärcode

Die Qual der Wahl: TYPO3 oder WordPress?

Wenn wir Web-Entwickler bei Weder & Noch eine Website umsetzen, dann kommen in der Regel zwei der bekanntesten Content-Management-Systeme zum Einsatz: WordPress und TYPO3. Beide sind sinnvoll, etabliert und haben ihre projektspezifische Daseinsberechtigung, daher verzichte ich an dieser Stelle auf das typische Bashing „ich bin besser!“ – „nein, ich bin besser!“ – „immer zweimal mehr als du!“. Über WordPress können Sie außerdem mehr in unserem Blog-Artikel hier lesen. Stattdessen möchte ich nach vielen Jahren in der Web-Entwicklung und dutzenden Projekten mit beiden Systemen über meine Erfahrungen mit TYPO3 sprechen.

Was ist TYPO3?

Im DACH-Raum ist TYPO3 eines der beliebtesten und bekanntesten Redaktionssysteme für Websites, welches zum einen Open Source ist und zum anderen auf fast allen gängigen Hosting-Umgebungen performant läuft. Zu Recht wird es als Enterprise CMS betitelt. Es ist seit über 20 Jahren am Markt verfügbar und wird stets mit zahlreichen Verbesserungen, neuen Features und einer hochgelobten Security-Politik von der TYPO3 Community weiterentwickelt. Bereits seit einigen Jahren ist das eigene PHP-Framework Extbase nach dem MVC-Konzept mit an Bord, welches sich für individuelle Programmierungen, die den klassischen Funktionsumfang einer Website übersteigen, sehr gut eignet. Und nicht vergessen werden darf die gefürchtete Konfigurationssprache TypoScript, welche mittlerweile auf ein Minimum reduziert und in großen Teilen von der TYPO3-eigenen Templating Engine Fluid ersetzt werden kann.

Wann entscheiden wir uns für TYPO3?

Starten wir also mit einem neuen Web-Projekt, hat so mancher Kunde bereits eine konkrete Vorstellung zur Umsetzung und damit auch bezüglich der Wahl des CMS. Doch wenn dies nicht der Fall ist, können wir oft mit Hilfe einiger Fragen eine Tendenz zu TYPO3 treffen:

  • Wie groß ist der geplante Umfang der Website und was kommt in Zukunft vielleicht noch dazu?
  • Wird die Website mehrsprachig?
  • Wie viele Redakteure arbeiten im System und werden diesen unterschiedliche Berechtigungen zuteil?
  • Wie hoch ist die Anzahl der zu erwartenden Seitenbesucher?

Natürlich gibt es noch mehr Faktoren, welche wir im Team diskutieren, um eine sinnvolle Entscheidung zu treffen. Aber auf Grund der hohen Skalierbarkeit und der Fülle an Features eignet sich TYPO3 am besten bei großen und komplexen Projekten.

Ohne diese Funktionen kann ich nicht leben

TYPO3 ist bekannt für eine Vielzahl an coolen Features, die dabei immer noch bis ins letzte Detail konfigurierbar sind. Sowohl im Frontend als auch im Backend.
Ich möchte nun auf ein paar der Highlight-Funktionen eingehen, die ich als Entwickler nicht mehr missen möchte.

Paketverwaltung mit Composer
Seit einigen Jahren setzt TYPO3 auf die Paketverwaltung Composer. Damit lassen sich sehr einfach Erweiterungen, sogenannte Extensions, über das Terminal verwalten, installieren und aktualisieren – und das stets unter Beachtung von Abhängigkeiten und Kompatibilität. Selbst Core-Bestandteile von TYPO3 sind auf einzelne Pakete aufgeteilt und müssen nur installiert werden, wenn sie auch benötigt werden. Somit reduziert man das System auf ein sauberes, performantes Code-Minimum. Außerdem verhindert Composer, dass veralteter oder nicht mehr unterstützter Code installiert wird. Zusatzpakete, welche für die Funktion einer Extension notwendig sind, werden automatisch mit installiert. Die Wartung und Updates der von uns betreuten Kunden-Projekte ist somit mit wenigen Befehlen fehlerfrei und zügig durchführbar. Da Composer außerdem über das Terminal bedient wird, fühlt sich jeder Entwickler hiermit wohl.

Übersichtlichkeit dank Seitenbaum
Als Redakteur ist man oft für eine hohe Anzahl von Inhaltsseiten verantwortlich. Da ist es sehr wichtig, die Seitenstruktur der Website möglichst übersichtlich darzustellen – optimalerweise nicht in Form einer Liste. In TYPO3 sorgt deswegen der Seitenbaum für eine hierarchische Darstellung aller Seiten. Der Seitenbaum ist auf- und zuklappbar, filterbar und – da er den roten Faden der Website bildet – auch stets sichtbar. Damit lassen sich selbst hunderte Content-Seiten übersichtlich pflegen.

Code- und Traffic-Optimierungen – wichtig für SEO
Selbst bei der Umsetzung der schönsten Website-Designs gibt es am Ende nichts nervigeres als schlechte Ladezeiten. Umso angenehmer ist, dass bei TYPO3 hieran gedacht wurde und Caching sowie Maßnahmen zur Traffic-Optimierung im Standard inbegriffen sind. So werden alle Javascript- und Styling-Dateien zusammengefasst und komprimiert, um den Traffic je Seitenaufruf zu minimieren. Außerdem wird der fertig gerenderte HTML-Code im schnellen Cache zwischengespeichert und bei jedem weiteren Seitenaufruf blitzschnell ausgeliefert. So macht surfen Spaß und auch Google wird sich mit guten Ranking-Ergebnissen bedanken.

Bilder-Management und Responsive Bilder
Wenn wir schon bei schlechten Ladezeiten sind: die Nutzung mobiler Geräte hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und klassische Desktops längst überholt. Die Frameworks Bootstrap und Foundation-Sites sind wohl die bekanntesten ihrer Art, um den Entwickler bei der Umsetzung des Responsive Designs zu unterstützen. Leider werden dabei aber oft die Bilder vergessen, die wohl den größten Anteil an der zu übertragenden Datenmenge ausmachen. Das Zauberwort bei TYPO3 heißt Bildermanipulation. Hier können je responsivem Breakpoint verschiedene Versionen eines Bildes über den Bildeditor zugeschnitten oder skaliert werden. So wird bei mobilen Geräten nicht nur das Datenvolumen geschont, sondern auch die Darstellung eines ganz anderen Bildausschnittes ermöglicht.

Mehrsprachigkeit tief im Kern verankert
Da Mehrsprachigkeit in TYPO3 bereits von Anfang an ein wichtiger Bestandteil war, sind alle dafür notwendigen Funktionen von Haus aus an Bord. Und das funktioniert richtig gut. Selbst Fallbacks auf andere Sprachen, wenn einzelne Inhalte mal nicht in der jeweiligen Sprache vorliegen, sind problemlos möglich.

Vererbung von Inhalt auf Unterseiten
Ein kleines Feature, welches mir schon verdammt viel wertvolle Zeit gespart hat, ist die Vererbung von Inhalt auf Unterseiten. Angenommen ein Element in der Sidebar soll auf allen Content-Seiten gleich dargestellt werden, dann muss dieses Element nur auf einer Seite gepflegt werden und vererbt sich selbst auf alle seine Unterseiten. Wenn dann später das Element wieder bearbeitet werden soll, dann muss das auch nur auf einer Seite passieren, die Änderung vererbt sich wieder auf alle Unterseiten. Yeah!

Einem Kunden ohne oder mit nur wenig TYPO3 Erfahrungen einen Administrator-Zugang zu geben ist fahrlässig. Wenn man sich nicht damit auskennt, wird man von der Vielzahl an Funktionen und Möglichkeiten erschlagen.
Wir bei Weder & Noch richten deshalb für unsere Kunden einen spezifischen Redakteur-Zugang ein, welcher auf die notwendigsten Funktionen beschränkt ist, damit der Benutzer sich auf seine Hauptaufgabe konzentriert: die Content-Pflege. Zusätzlich bieten wir Schulungen an, in denen wir über alle wichtigen Funktionen aufklären – Tipps und Tricks inklusive.

Wartung von TYPO3 = Planungssicherheit

Bei TYPO3 wird mit sogenannten Long-Term-Support Releases gearbeitet. 1,5 Jahre lang Fehlerbehebungen, anschließend noch 1,5 Jahre Sicherheitsupdates, somit kann man sichergehen, dass ein System auch die nächsten 3 Jahre noch funktionieren wird. Allerdings macht es aus meiner Erfahrung mehr Sinn, bereits nach 1,5 Jahren zur nächsten LTS-Version upzugraden. Bei einer regelmäßigen, sauber durchgeführten Wartung ist der Aufwand für ein Major-Upgrade nicht all zu groß, man darf wieder neue Features nutzen und gewinnt fast immer zusätzliche Performance. Somit sollte es keine Ausreden mehr für eine veraltete, unsichere TYPO3-Installation geben.

Übrigens: Wenn Sie hier Unterstützung benötigen, dann kontaktieren Sie uns gerne jederzeit unverbindlich.

Patrick Fiedorowicz Senior Webdeveloper Teammitglied Standort Burghausen

Hey,

mein Name ist Pat und ich bin bei Weder & Noch im Bereich Web Development tätig. Ich freue mich über Feedback oder Ihre Kontaktaufnahme. Wenn Sie mehr über uns als Agentur erfahren wollen, werfen Sie doch einen Blick auf unsere Seite.