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April 2021

Ausbildung in Zeiten der Pandemie

In and Out of Office

Lesezeit: 4 Minuten

Alina ließt im Sessel

Ausbildung – alles neu

Im August letzten Jahres packte ich meine sieben Sachen (okay, vielleicht waren’s auch ein paar mehr) und zog aus dem Allgäu in die Landeshauptstadt Bayerns. Seit mehr als sechs Monaten verfolge ich nun das Ziel, mehr jugendlichen Schwung in die Münchner Bude zu bringen und meine Ausbildung als Mediengestalterin zu absolvieren. Jedoch ist es im Jahr 20/21 eher ungewöhnlich einen halbwegs normalen Arbeitsalltag zu durchleben und besonders als Auszubildende trifft man da auf einige Situationen, die im Normalfall nicht so auftreten. Aber wie genau läuft eine Ausbildung in dieser besonderen Zeit ab?

Immer schön negativ bleiben!

Nach drei Corona Schnelltests und zwei Tagen Action bin ich doch irgendwie froh wieder im Büro sitzen zu können. Da merkt man am Ende des Drehtages (bzw. besonders am nächsten Tag, wenn der Muskelkater sich so richtig durch den gesamten Körper zieht), dass es trotz der 20 Jahre die man jung ist mit dem Alter immer weiter bergab geht. Aber auch wie anstrengend es eigentlich ist den ganzen Tag im Stehen zu verbringen, wenn man sonst an die Arbeit am Schreibtisch gewohnt ist.

Seit dem zweiten Lockdown hat sich ein neues Ritual in meine Woche integriert: Der sonntägliche Schnelltest. Also schiebe ich mir nun jedes Wochenende ein Stäbchen in die Nase um meine Kollegen, mich und meine Kontaktpersonen zu schützen bevor ich ins Office gehe.

Das zweite zuhause

Das Office, der Ort an dem ich aktuell die meiste Zeit außerhalb meiner WG verbringe, verwandelt sich immer weiter in ein zweites Zuhause… wortwörtlich. Ich bin mir fast sicher, dass mich am Münchner Standort noch keiner jemals normal auf meinem Bürostuhl hat sitzen sehen. Dazu kommt, dass es ziemlich ungemütlich ist mit Schuhen in so einer Position zu verweilen, weshalb ich auch manchmal in Socken durch die Räume schlendere.

Roadtrippin‘

Immer wieder ein Highlight sind die Videoproduktionen. Die Abwechslung mal außerhalb der gewohnten Umgebung aktiv zu arbeiten und auch mal aus der Bubble in der man 24/7 steckt herauszukommen verringert dieses bedrückende „Corona-ich-stecke-fest-Gefühl“ erheblich. Auch wenn ich mich immer wieder aufs Neue die Frage stelle, wo ich hier gelandet bin, wenn ich mehrere Stunden mit den Jungs im Auto sitze und kitschige Musik von vor meiner Zeit abgespielt wird.

Wie bereits erwähnt kann es auch schnell anstrengend werden, wenn man körperliche Anstrengung nicht gewohnt ist, vor allem wenn man ein riesiges Stativ mehrere Stunden durch ganz München schleppt und dann ein fremder Typ direkt in deine Aufnahme läuft, weil er dich angeblich nicht wahrgenommen hat…als einziger Mensch…auf einem Hügel…mit einem – ich beton es nochmal – RIESIGEM STATIV.

Meine Ausbildung – in und außerhalb der Bildungsstätte

Während im Präsenzunterricht meiner Ausbildung noch jeder seine Maske tragen musste, sieht man Online zum ersten Mal alle Gesichter vollständig und unbedeckt. Man sollte denken, dass eine Schule, welche zunehmend digitale Inhalte lehrt auch dafür gewappnet sein sollte den Unterricht online abzuhalten. Naja, das Ganze klappt eher… holprig.

Nachdem eine unserer Online Schulstunden von ca. 50 Leuten gestürmt wurde, beschloss das Lehrerkollegium dann doch unsere Meetings auf Microsoft Teams zu verlegen. Allgemeines Fazit daraus: Hat eine Weile gedauert, klappt mittlerweile aber ganz gut – die Situation ist immerhin für uns alle neu und jeder brauchte seine Eingewöhnungszeit. Super unübersichtlich und nervig ist allerdings das Plattform-Chaos in welchem man sich befindet.

Im Distanzunterricht werden vier Plattformen für diverse Zwecke verwendet und den Überblick zu behalten, wo genau in diesem Daten-Labyrinth man nun seine Abgabe uploaden muss ist nicht immer das einfachste. Home-Schooling hat aber auch seine Vorteile. Am Unterricht lässt auch mal bequem vom Bett aus teilnehmen, auch wenn das nicht schlauste Idee ist.

Meine Ausbildung – oder sechs Monate neues

„Und wie ist es?“, die Frage habe ich mittlerweile schon ganz oft gehört und ehrlich gesagt habe ich sie schon so oft beantwortet, dass ich gar nicht mehr weiß was ich dazu noch sagen soll. Ich glaube für mich selbst habe ich bisher das Beste aus der Situation gemacht. Jede Woche lerne ich mehr oder weniger interessante Dinge dazu, erweitere meinen Horizont, wachse an mir selbst und hab Spaß an dem was ich tue (trotz Pandemie) und das ist das Wichtigste!

P.S.: Wir sind immer auf der Suche nach neuen kreativen Köpfen. Unsere aktuellen offenen Stellen sind hier zu finden.